Die Supramonte

 

Der Weg in die Supramonte war ein zweigeteilter Marathon. Zunächst über den Monte Albo Rücken nach Nuoro und dann hinein in die Supramonte, so der Plan. Wenn man aber alles falsch macht, was man bei einem Marathon falsch machen kann, dann ist man quasi am Fuß der Supramonte in Orgosolo und schafft es nicht mehr die letzten 10km in die Kalkriesen hinein zu fahren. So war der Ritt eher der "Ritt zum Einstieg in die Supramonte", denn die Felsen habe ich bei anderen Touren besser gesehen.

Bleiben wir chronologisch: der Albo war ohne Zweifel ein prima Hügel, aber wenn man in die Supramonte will, dann lieber schneller als umständlich und vielleicht nicht so spät am Vormittg. Denn auf der schmucklosen SP45 Richtung Nuoro war es brutal heiß. Zum Dank gab es den einzigen Platten des Urlaubes und Schatten zum Wechseln war an der Stelle Mangelware . . . .

Woran merkt man, dass man platt ist? Wenn der unbekannte Weg plötzlich an einer Stelle ansteigt von der man es nicht erwartet hatte und man denkt: "Scheiße, hier schon, schaffe ich die eigentliche Steigung noch?!?" Nuoro die Provinzhauptstadt ist groß und na ja, am Rand hässlich und nur für Autofahrer gemacht. So angezählt wie ich war habe ich Runde um Runde gedreht, Menschen angesprochen, um den richtigen Weg zu finden. Die Moral sank.

Oben: Im Tal (100NN) verläuft die "Autobahn" 131d.c.n unten: die SP45 Nuoro auf 500NN

Dann einsam durch die Gluthitze des welligen Hinterlandes Richtung Supramonte. Fast keine Häuser, kein Wasser und mehr Rennradfahrer als Autos getroffen: genau zwei!

Der spärliche Schatten am Wegrand musste zur Rast genutzt werden.

Mit konstant mäßiger Steigung und ohne große Kurven führt die Straße ca. 400 Höhenmeter die panoramalose Ödnis hinauf. Erst kurz vor Mamoidad (700nn) kann man die ersten Blicke in die Supramonte tun. Das Dorf ist unspektakulär, es eröffnet aber die Verbindung zur Umrundung des Daches von Sardinien. Der kurze Verbindungsweg nach Orgosolo ist leicht wellig und führt mit netten Blicken weiter.

Orgosolo ist hübsch! Wandmalereien überall, Cafés und so was wie Straßenleben waren eine Willkommene Abwechslung. Von Mamoidad kommend zu Beginn des Dorfes rechts hoch zu einer Forststation kann man noch bis über 1000NN klettern. Ich nicht mehr, denn ich hatte meinen Wendepunkt erreicht und meine Akkus alle . . .

Ohne den Schutz der Berggeister wäre ich die rasante und kurvige Abfahrt ins Flusstal des Rio d´Oliena zum gleichnamigen Dorf nicht heil herunter gekommen (Witz). Echt ne nette Abwechslung.

In Oliena hätte es einige alternative Straßen gegeben, hier muss ich noch mal hin! Der Rückweg im Tal des Fiume Cedrino führt leicht wellig bergab und lässt wieder schöne Blicke auf die Supramonte zu. Die gesamte Straßenanlage ist nett, ich war nur zu platt zum genießen und Bilder schießen.

In Galtelli, flach hin flach her, war ich platt. Zuflucht hab ich in einer Tankstelle gefunden, fragt mich nicht, warum ich nicht schon im Ort angehalten habe. Chips, Eistee, Mars, Wasser und das Ganze noch einmal im Schatten und mir ging es wieder besser. Nach der Pause dem Fluss bis Orosei gefolgt und über die ss 125 zurück. Die SP72 wäre die ruhigere Alternative gewesen, ich wusste zu dem Zeitpunkt aber noch nicht, wie sie verläuft und mehr Höhenmeter wollte ich nicht riskieren.

 

Dennoch schöne Tour, aber ich würde die Supramonte jetzt direkt ansteuern -ohne den Monte Albo - und lieber in der Höhe nach interessanten Blicken suchen.

 


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