NORD SPANIEN-2013

 

        Pamplona in Navarra

 

 

 

 

und Picos de Europa in Asturien

 

 

 

 

 

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Region Nord-Spanien

Wer von den Pyrenäen nur entlang der Biskaya Küste zur spanischen Westküste fährt, der fährt ohne echtes Flachstück eigentlich immer entlang des Kantabrischen Gebirges und wundert sich über die vielen verschiedenen Regionen (Galizien, Asturien, Kantabrien, Baskenland und Navarra), die sich rein geographisch nicht erklären lassen. Wir haben zu Fuß und mit dem Rad fünf Regionen besucht obwohl wir nur in zwei Regionen gewohnt haben.

Wetter, wir müssen darüber sprechen! Das Kantabrische Gebirge ist DIE Wetterscheide Spaniens, was wir hautnah erleben durften. Unser erster Standort, das Örtchen Mendigorria (350 m NN) nah dem bekannten Pilgerort Puente la Reina, liegt gut 20km von Pamplona entfernt in Navarra. Es befindet sich auf der Südseite des Kantabrischen Gebirges und liegt am Rand der trockenen, weil kontinentalen Hochebene zentral Spaniens, der Meseta. Folglich war das Klima trocken und nicht zu heiß, aber grün ist anders. (im Juli: Temperatur max. 27 min. 16 Grad, kein Regentag)

In Mendigorria haben wir auf einem Campingplatz gelebt und dort gab es ca. 90% spanische Touristen. Eine Ausnahme die Festwoche San Fermin, bei der in Pamplona die Stierhatz durch die Stadt stattfindet. Die direkte Region bietet wenig, bis auf den Jakobsweg, der den Städtchen Puente la Reina und Estella schon früh Reichtum beschert und Anschluss an die Welt gegeben hat. Beide sind eine Reise Wert. In 100km Entfernung kann man südlich in der Region Rijocha versteinerte Dinosaurierspuren entdecken, 100km nach Westen erreicht man die Ausläufer der Pyrenäen.

Wandern ist direkt in der Umgebung Richtung Norden möglich, aber weniger verbreitet und wegen des hohen Flächenbedarfs der Agrarregion schon monotoner. Größere Wandergebiete, Seen oder Badeflüsse fehlen hier. Wobei der Jakobsweg eine sehr lohnende Ausnahme darstellt.

 

   

   

Der zweite Standort LLames (40 m NN, 500m vom Atlantik entfernt) liegt ca. 350 km im Wesentlichen westlich entfernt aber wichtiger - nördlich des kantabrischen Gebirges in Asturien und hat deshalb ein maritim geprägtes Klima. Völlig zu Recht liegt es in der Costa Verde, der Grünen Küste! Zum Vergleich die Klimadaten des benachbarten größeren Städtchens  LLanes (im Juli die Unterschiede: Temperatur max. - 5, min. - 2 Grad, + 12 Regentage).

Was sich harmlos liest, fühlt sich schon heftig unterschiedlich an. Wir mussten in Asturien unsere Aktivitäten schon am Wetter ausrichten, bei Bewölkung eher Wandern, bei Sonne eher an den Strand. Das war nach den Jahren in Sardiniens Brutkasten oder auf Malle schon gewöhnungsbedürftig. Da die Wolken oft nur ca. 300 Meter hoch hingen, gab es auch eine deutliche Beschränkung der bergigen Rennradtage. Dafür gab es nur einen so heißen Tag, dass wir gelitten haben.

In der Güterabwägung sitze ich lieber ohne Fleece und Socken abends beim Bier und schwitze tagsüber deutlich mehr, auch wenn ich dann fluchen werde und meine Haut das auch nicht so lustig finden wird. 

LLames, unser zweiter Urlaubsort, ist eine deutlich touristischere Region. Eine Vielzahl von z.T. einsamen Buchten in der Steilküste locken die Menschen ans Wasser. Die Berge sind für aktive und passive Urlauber ein Genuss und mit Covadonga liegt in der Nähe der Picos ein Nationalheiligtum der Spanier. Eine Vielzahl von Höhlen lockt zudem mit prähistorischen Felsmalereien. Auch hier, diesmal wohl dem Klima geschuldet, sind die meisten Urlauber Spanier.

Wandern ist hier ein Traum!

So wundert es nicht, dass es einen eigenen ROTHER Wanderführer für die Picos de Europa gibt. Aber nahezu an jedem touristisch interessanten Haltepunkt stehen zudem Tafeln mit Wanderwegen in dessen unmittelbarer Umgebung, die auch meist gut ausgeschildert waren. Eine Übersicht über all diese Wege haben wir nicht gefunden. Schade, denn der Rother Wanderführer ist "nur" ein Auswahlführer und stellt nicht alle Möglichkeiten des Gebietes vor.

 

 
Playa bei Poo
 
Playa de Aguadamia
 
Cueva del Buxu
 
Playa de Cuevas

Nicht unerwähnt bleiben darf eine merkwürdig anmutende Trinksitte der Asturier. Ihr Getränk - SIDRA - ist ein sauer vergorener Apfelwein, der nach dem ersten, zweiten Glas, gut gekühlt, locker in die Kehle rinnt. Doch die Eingeborenen kippen das Gärprodukt nicht einfach in ein Glas. Stilecht wird die Flasche am augestrecken Arm über Kopf gehalten und das Glas, groß, schlicht und dünnwandig am ausgestreckten Arm nach unten. Was dann folgt, ist das Plätschern eines Rinnsals gegen den Glasrand. So wird das Glas zwei Finger hoch mit einem schaumigen Produkt gefüllt, das in einem Zug bis auf einen kleinen Rest getrunken wird. Dieser wird geschwenkt und weg geschüttet und das Glas wandert zum nächsten Durstigen.

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