NORD SPANIEN-2013

Mendigorria in Navarra

bei Pamplona

 

 

 

 

 

 

 

 


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Mendigorria -Region

Mendigorria (350 m NN) liegt am Rande der zentralen Hochebene Spaniens, der Meseta. Südlich erstreckt sich welliges Weide- und Ackerland bis in die Ebene des Rio Erba, der den Grenzfluss zur Provinz Rioja und z.T. auch mit Kastilien und Leon darstellt. Erst dort, in gut 60 km am Rande der Sierra de Urbion, erhebt sich langsam das Gebirge und erst nach 100km, oneway, ist eine Höhe von gut 800m NN erreicht (zu den Saurierspuren).

Nördlich ist die Gegend für den Radler interessanter, weil dort in unmittelbarer Nachbarschaft die Ausläufer der Sierra de Andia (max. 650 m NN) und der Sierra del Perdon (max. 1000 m NN) liegen. Noch weiter nördlich liegen in maximal 80km Entfernung die Steigungen, die der Fluss Arakil (400 m NN) in die Landschaft gefressen hat: S. de Urbasa (800 m NN), S. Andia(1000 m NN) und die S. de Abalar (1200 m NN).

Große Erkundungen waren bei drei Rennradtagen nicht möglich. Die Region bietet aber mehr. Ich nehme an, weil Miguel Indurain aus Navarra stammt, gibt es bei den Tourist-Informationen ein eigenes Heft für Radfahrer "Navarra en Bicicleta" mit einer Schar ausgewiesener Routen - sogar ein Vorschlag zur Umrundung Navarras und 5 für´s MTB werden vorge-stellt. Kombiniert man die Vorschläge kommen schöne Routen herum, eine bin ich gefahren (In den Norden).

Bildquellen, Herausgeber: www.turismo.navarra.es

 

In den Norden

155km, 2600 HM

nördlich von Mendigorria

5 km auf diesem wunderbaren Sträßchen und die Einsamkeit des Hinterlandes umgibt einen bis zu den Bergen, denn ab Puente la Reina sind alle Straßen in die Berge leer. Der Zersiedlungsgrad in den Ausläufern der S. de Andia ist relativ hoch, deshalb gibt es eine Vielzahl solcher Sträßchen. Die wellige Landschaft geht erst allmählich in einen konstanten Anstieg über, der aber immer moderat bleibt.

 
oben Blick auf die S. de Urbasa von Coirauqui aus
unten Sanfter Anstieg durch die Einsamkeit zum Pass Lizarraga (1000mNN)


Mit der Passhöhe wechselt der Charakter der Route unvermittelt, weil die letzten 300m durch einen Tunnel führen. Wo sanfte Steigung und ein wenig Ödnis einen einschläfern überrascht einen die Jahrtausende währende Arbeit des Rio Arakill: was eine HAMMERMÄßIGE Weitsicht auf ein riesiges Errosionstal!


Eine kurvige und mit Serpentinen gespickte Abfahrt auf gutem Belag und nicht enden wollenden Blicken führt einen schnell in das dichter besiedelte Tal des Rio Arakil bei Etaxarri (400mNN). Nach nur wenigen Kilometern zweigt allerdings das Stäßlein zum zweiten Anstieg des Tales in Zamaratze ab: Zum Kloster St. Miguel de Arlar!

Einsamste, oft zweistellig dauersteile Piste schraubt sich im oberen Teil schattenlos und mit gigantischen Blicken auf die vorherige Abfahrt in den Himmel. 10km mit gut 7% im Durchschnitt sind ein Wort.

 

Der Familientreffpunkt in Lekunberri (knapp 600mNN) war auf guter Straße und sanfterem Gefälle durch eine bewaldete Region schnell erreicht. Durch eine ausgeprägt sanfte und weidenreiche Region geht es zum letzten echten Anstieg des Tages nach Madotz (knapp 800mNN).

Beim Erreichen der Passhöhe ein kleines Aufatmen, denn es war nicht so ganz eindeutig klar, ob ich die andere Talseite nicht wieder hoch fahren muss. Doch der Rio Arakil hatte ein einsehen mit mir und änderte vor Jahrzehn-tausenden seinen Verlauf an einer Stelle nach Süden und durchbrach den knapp 1000m hohen Steilhang genau in meine Wunschrichtung.

Bei der Engstelle ein Steinbruch (weiße Bergflanke) mit schönen Blicken auf die Felsen, danach öffnet sich weites Weideland.

 

 

Am Rand der S. Andia gräbt sich der Fluss erneut tief in den Untergrund, schattenreich fließt der Rio Arakil nach einer Seepassage und einer Vereinigung mit einem weiteren Fluss als Rio Arga genau bis nach Mendigorria. Kommt das schöne Örtchen Artazu (450mNN) in Sicht klingt die Fahrt mit sanften Kurven in der Abfahrt nach Puente la Reina aus. Diese Gegend hatte ich schon vorher mal erkundet, nettes Mittelgebirge auf einer Vielzahl von Straßen.

 


 

Zu den Saurierspuren

105km 1100Hm, oneway

Weil eine ausgeprägte Saurierspuren-Exkursion geplant war, blieb diese Strecke nur als oneway. Was aber nicht so tragisch ist, denn der Weg bis zum Rio EBRO kann man sich schenken. Nicht dass es nicht ok wäre da zu fahren und immer mal wieder nette Blicke auftauchen, aber wenn man Berge fahren will ist man dort falsch. Zudem zermürben einen diese endlosen Geraden, gerne mit leichter Steigung und Gegenwind, prima in dieser offenen Landschaft.

Im letzten Bild dieser Reihe sieht man langsam Calahorra (340mNN) aus der Ebro-Ebene emporsteigen. Um diese "Großstadt" in Rioja herum nimmt der Verkehr deutlich zu und die Orientierung wird schwieriger. Vermeidet man große Straßen, dann gibt es keine Schilder mehr?!? So bin ich in einem Industriegebiet gestrandet, dass leider eine Sackgasse war. Nach längerer "Diskussion" mit einem Spanier, ich kann übrigens kein Spanisch, hat er mich zwei Abzweige auf die Schnellstraße geschickt, "Dann rechts und du bist da wo du hin willst, alles Andere wäre zu kompliziert!" Ok, beim nächsten Mal weiträumig umfahren!

Was einen beim supersuper sanften Anstieg in die fernen Berge erwartet war auch klar, das konnte man schon auf der Karte sehen:

Doch hinter Autol (440 mNN), nach gut 15 km erneuter Ödnis, hat der Rio Ciadacos bis Arnedillo (640mNN) ganze Arbeit im Tuff geleistet und eine die nächsten 25 km nicht abreißen wollende z.T. bizarre Landschaft geformt. Bis Quel, wo gerade Markt war also ein Päuschen Pflicht, verläuft die Straße fast ständig direkt am Tuffhang. Bis Arnedo verlässt sie ihn manchmal.

 

 

Hinter Arnedo beginnen die Berge

 

Und mit einem echt langen Fahrrad-Füßgänger-Tunnel als Alternative zur verengten Straße erreicht man Arnedillo und schlagartig ändert sich dahinter die Landschaft und die Straße. Der Tuff ist weg, die Blicke werden monotoner, die Straße wird kleiner und beginnt mehr zu steigen.

Nach knapp 20 km ist Enisco (800mNN) erreicht, ein nettes Dorf und die Saurierexpedition kann beginnen.

Hier in den Bergen kann man eine Menge erkunden, denn es gibt auf den zweiten Blick doch ein kleines Straßennetz und lohnende Punkte. Diese Gegend ist ein Biosphärenreservat und wenn man begreift, dass diese Hügel terrassiert sind und sich umblickt und nur solche Hänge findet, dann wird man sprachlos vor der Arbeitsleistung der Altvordern.

 

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