Unser
Superrandonnéechen |
fast 2-, 2-, 3-, 400er | Superrandonnéechen 2020 , Wuppertal-Durchfahrt | HerbstRadreise
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Zwei Tage lang nichts anderes machen, als mit Bike Buddies durch wunderbare, einsame und unbekannte Landschaften zu fahren, welch ein Luxus; der krönende Abschluss des Sommers!
Die Route ist ein Superrandonee, also ein Brevet mit 600 km und mindestens 10000 Höhenmetern, das mit vorgegebener Strecke in 60 Stunden gefahren werden muss, wenn mensch es homologiert fahren möchte. Wir haben uns für die Touristik-Variante entschieden, weil der östlichste Punkt der Strecke 90 km von unserem Wohnort entfernt ist, der offizielle Startort aber 250km. Einen ausdrücklichen Dank für die Ausarbeitung der "SauBer-Land Achterbahn" des ARA Köln / Wuppertal des erst 2020 eröffneten dritten Deutschen Superrandonnee an RennAndreas! Aber irgendwie haben wir nicht richtig hingehört, denn das mit den 60 Stunden hätten wir bei unserer Planung irgendwie stärker berücksichtigen müssen; Samstagmorgen um 4 los, gebuchte Übernachtung nach 300km und Sonntagabend zurück, um rechtzeitig und ausgeruht (haha) am Montag bei der Arbeit zu sein, sind nicht einmal 48 Stunden . . . Und so kam es denn auch: 280 km und 15 Stunden nach dem Start mit knapp die Hälfte der 10.000 Höhenmeter in den Beinen sitzen wir auf einer Leitplanke im Nichts des Märkischen Kreises in der beginnenden Dunkelheit und spüren, was wir im Nachhinein als: Wir hatten nicht genügend Respekt vor der Strecke, benannt haben. Ohne Abkürzungen hätten wir unseren extrem knappen Zeitplan nicht einhalten können, total dumm, denn die Strecke hatten wir in den Beinen auch im Zeitlimit von 60 Stunden.
Korbach 4:30, Kilometer Null am Samstagmorgen, zum
Glück ist hier auf 400mNN die „Tropische“-Schwüle verschwunden, die uns
beim Losfahren in Göttingen Sorgen bereitet hat. Der Anfang, müheloses
Dahingleiten in der Nacht auf dem wunderbaren Bahnradweg. Der wurde
immer länger und so langsam beschlich uns das Gefühl, wenn es so lange
flach ist, was bedeutet das dann für die anderen Kilometer?!? Da ca. 10%
der Strecke auf Bahnradwegen führt, haben wir uns das noch häufiger gefragt
und auch gespürt, was das für die anderen Abschnitte bedeutet – sie sind
z.T. steil, die 10000HM unseres Superrandonnees!
Bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen kam
der Morgen und
die ersten 75 km waren locker eingefahren. Vor uns
lag der Anstieg zum Dach der Runde im Rothaargebirge, der Kahle Asten
(841 mNN)!
Oben am Gipfelhaus war noch alles geschlossen, der
Ausblick etwas trüb, dafür gab es eine herrliche Abfahrt und die
Panoramen werden groß!
Mit der "Wand" begann das erneute Wellenreiten auf den Kämmen des Rothaargebirges, die einsam und wunderschön lagen. Dabei war jede der vier Hauptzacken fordernd, wie das Bild ganz gut illustriert.
Nach ca. 60km
war in Haiger am Autohof das Nachtanken und Ausruhen Pflicht, denn es
war heiß und wir hatten den ersten Marathon eingefahren!
Nach weiteren 30km waren wir dann so weit: 280 km in 15 Stunden und knapp die Hälfte der 10.000 Höhenmeter in den Beinen sitzen wir auf einer Leitplanke im Nichts des Märkischen Kreises und spüren, was wir im Nachhinein als: Wir hatten nicht genügend Respekt vor der Strecke, benannt haben.
Auf unseren letzten 30 km bis zu Unterkunft, klar mit einigen Höhenmetern, setzten zudem Dämmerung und Regen ein, was uns auch nicht gerade heiterer stimmte. Unser gebuchtes Quartier lockte und die Wirtin wartete, so dass wir hier von Grünewald direkt nach Meinerzhagen abgebogen sind (26 km mit 100 HM weniger). Zudem war die Straße nach Nordhellen gesperrt?
Und ja, es wäre auch schön gewesen, wir hätten den
Weg zur gebuchten Unterkunft in Meinerzhagen im Track gehabt . . . .
. Aber wie immer auf der Tour, Nachtschwärmer gefragt und die
gaben sich alle Mühe uns angeschlagenen Pedalrittern auf den schnellsten
Weg zur Pension nach Hahnenbecke zu bringen.
Nach 5 Stunden Schlaf ging es morgens um 5 ohne Frühstück nur mit onboard Nahrung los. Nach wenigen Kilometern waren wir wieder auf der Originalstrecke. Der Abschnitt bis Wuppertal ist bis auf einen Zacken sanft, oft abfallend und weite Teile sind Bahnradwege mit z.T. alter Industriekultur – herrlisch, was ein Start in den zweiten Tag.
In Remscheid hat uns nach so viel Einsamkeit in den Hügeln die Unnatürlichkeit einer Stadt fast erschlagen. Dort mehrere Tanken angefahren (für Batterien) und immer super freundliche Menschen erlebt und den ersten Kaffee des Tages getrunken und etwas gegessen, das tat gut!
In Wuppertal stößt unser
Wuppertal-Abschnittsplaner, Artist, dazu. Einen Dank an ihn für seine
sanften und erlebnisreichen 15 km mitten durch Wuppertal bis zum
eigentlichen Startort der Runde in Oberbarmen.
Lecker zweites Frühstück inne Sonne, wat willste mehr!
20 km mit meist sanften Höhenmetern bis zur Ennepe Talsperre. Ein moderater Start zum Warmfahren für das Wellenreiten im Sauerland.
Als wir bei Dahl die B54 verließen ahnten wir noch nichts, doch die warnenden Worte unseres Guides ließen uns aufhorchen! Und es wurde ein (sehr) steiler und kurvenreicher Traumabschnitt unter der A46. Die Achtsamkeit fordernde Abfahrt nach Hohenlimburg bringt uns zum tiefsten Punkt der gesamten Route auf gut 100 mNN.
Auf dem Weg nach Iserlohn bekommen wir weitere
Unterstützung und unser Guide-Duo ist perfekt! Leider trübte sich das
Wetter ein, doch es blieben zum Glück nur Schauer – zunächst . . . .
Kurz nach Grebenstein, dem Ort der
Veltins Brauerei, hieß es Abschied nehmen von unseren Guides, die uns
streckentechnisch mit der Abkürzung, durch die Verpflegung, aber vor allem
mental unterstützt haben – super, vielen Dank!
Richtung Upland und damit der letzten langen
Steigung (und noch ein paar Kleinerer aber auch steileren - auch die absolut
steilste der gesamten Strecke mit ca. 20%?) unserer Tour wurden die Regenschauer so heftig, dass wir uns ab
und an Schutz gesucht haben, doch mit jedem Quäntchen Licht weniger
wurde Warten auch schwierig, weil uns die Zeit wegzulaufen drohte. Zum
Glück blieb es bei Schauern. In Olsberg zum letzten Mal an einer Tanke
Nachschub aufgefüllt und dann nichts wie rein in die letzten 300HM und
50km bis zum Ziel. Genau am höchsten Punkt gehen die Schauer in
leidlichen Dauerregen über und die Akkubeleuchtungen schwächelt
bedrohlich, gut wer redundant unterwegs ist
😉
Die Abfahrt ist im oberen Abschnitt steiler und
läuft nach Korbach flach aus. Die gute Asphaltdecke machte auch bei Regen und
in der Dunkelheit das Abfahren leicht. Einmal durch Korbach durch und
wir waren wieder zurück beim Wagen am Schulzentrum; Korbach Dreiseen
Marathon ik hör dir trapsen!
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