Italien 2020 | Radfahren:  in der Toskana - im Cilento 1 | 2 | 3
 

Beschreibung der Radregion CILENTO

Die Straßen sind wie so oft: je kleiner und bergiger, desto schlechter. Doch meist sind sie in gutem Zustand, so dass auch das Abfahren Spaß macht. Der Verkehr ist bis auf die Küstenstraße und den zentralen Verbindungsstraßen, gerade in den Bergen, eigentlich nicht vorhanden. Gerade um den Monte Stella herum gibt es (noch) keine Begradigungen, da wird vor Kurven und beim Überholen gehupt. Hier wird meist auch vor dem Überholen von Radlern gehupt und sich ebenso bedankt, wenn man beim Überholen mit Handzeichen hilft, top! Wasser lässt sich fast überall problemlos finden, doch im Hochsommer bin ich ohne Trinkrucksack nie los. Genauso gibt es fast überall offene Cafés in den Dörfern, die gerade in bergigen Regionen ohne Tourismus aber auch Siesta Zeiten kennen. Wandern lässt es sich gut in der Region, nur vom Strand weg, ist es schwierig. Deshalb haben wir kaum etwas erkundet; in den Höhenlagen gibt es aber jede Menge ausgeschilderte Wege und Wandertafeln. Andere Radfahrende trifft man schon, in den Bergen werden sie aber seltener, bis auf den Mnte Gelbison. Ein Eldorado für MTBs ist es strandnah nicht, ich habe kaum welche gesehen.

Die Topographie meiner Urlaubsregion um den Badeort Casal di Velino Marina ist schnell erklärt. Mein Hausberg, der Monte Stella, steigt in 11km Luftlinie vom Meer aus gesehen auf gut 1100mNN an und ist im Osten vom restlichen Gebirge durch das schmale Flusstal des Alento gefüllt mit Autostraßen und Bahnlinie getrennt. Der nächste, von der Küste aus sichtbare Gebirgszug steigt sichelförmig nordwärts vom Meer aus ins Landesinnere an. Seine höchste Erhebung, der Heilige Berg, der Monte Sarcro o Gelbison (1700mNN), ist weithin sichtbar durch ein Kreuz gekennzeichnet. Er ist mit dem Rad vom Meer aus in 35km zu erreichen. Kurz gesagt – es ist oft steil!

La Via Silente Der gut ausgeschilderte Radweg MUSS hervorgehoben werden, nicht nur, weil er bei Openstreetmap bereits eingezeichnet ist. Denn es ist ein Radweg, der es durchaus in sich hat – wird doch auch z.B. der Heilige Berg mit seinen steilen Rampen eingebaut. Mit 600km in 15 Etappen aufgeteilt wir das Kerngebiert des Nationalparks auf meist einsamen Straßen durchquert und alles vom Meer bis zu den Gipfeln gezeigt. Dazu gibt es eine englischsprachige Webseite, die eine gute Vorstellung der Route und der Region gibt. Noch (?) ist die Route nicht als Etappenfahrt mit Übernachtungsmöglichkeiten ausgewiesen.

Mit vier Ausfahrten gab es keine große Erkundung, die Routen sind aber typisch für ca. 1/4 des Nationalparks, der im Norden durch Paestum, im Osten durch das Vallo di Diano und im Süden durch den gezeigten "Golf" gekennzeichnet ist. Die Routen hatte folgende Eckdaten:

gelb: 55 km mit 1120 HM

blau: 95 km mit 2500 HM

grün: 130 km mit 2800 HM

rot: 65 km mit 1170 HM

Zudem gibt es ein dichtes Netzt von Straßen.

 

Nach dem Zusammenbau des Rades nach dem Transport musste eine kleine Testfahrt her und wenn sich schon mal ein Hausberg anbietet, also hoch zum Mnte. Stella, sind ja nur 1000HM, wenn man den Weg findet. Wenn man wie ich vom Süden aus z.T. steil beginnt, dann wird das zwar nichts, bis auf einen Wurmfortsatz, der einen bei 20% und fiesen Bremsen vor echte Herausforderungen stellt, aber 200 HM vor dem Gipfel endet. Doch auf dem Weg gab es z.T. schnuckelige Dörfer und prima Panorama! Die einzige echte Erkundung! Wegweisend die Radarstation mit ihrer weißen Kugel, die man auf dem Bild an höchster Stelle gerade noch erahnen kann.

Die Piste gut in Schuss mit weiten Blicken.

So wird Pollica schnell erreicht und der Panoramaweg mit sanfter Steigung Richtung Osten beginnt.

An dessen Ende vor St. Giovanni, der Blick nach Osten frei Wird auf die weiteren Bergriesen des Cilento, die oberhalb von Stelle die Cilento auftauchen.

Dort oben wird der Blick auf die unsere Sicht begrenzende, sichelförmig vom Meer nach Norden aufsteigende Bergkette frei. Spätestens hier war das Abfahren des Kammes Pflicht.

Hinter St. Giovanni wird der Weg einsam und schmal; die weiße Kuppel ist immer noch weit weg.

Der Blick zurück nach Süden über den Start der sichelförmigen Bergkette im Meer.

 
Cycle Route 7008539 - via Bikemap.net - Open Route in Bikemap App
Die Rück(Nord)seite des Berges sieht völlig anders aus. Von Westen kommend war der Anstieg bis zur Panoramastraße nicht ganz so anstrengend und kaum auf der Umrundung im Uhrzeigersinn fällt auf, es ist trockener.





Eine Spange ermöglicht die Umfahrung des engen Dorfkerns von Pollica über den Dorfplatz und gibt mir die Möglichkeit über dessen Dächern auf das Meer zu schauen.



Der weitere Weg ohne Bäume mit tollem Panorama, es war leider nur etwas diesig.


Ja, wenn man zu viel schaut und sein Navi nicht beachtet, dann kann man leicht mal eine Abfahrt falsch deuten. Und es ging so schön herunter, bis ich die richtige Panoramastraße oberhalb sehe. Klasse, wieder 1-200 Höhenmeter hoch.





Hier wird die geringe Vegetation und der trockene Charakter dieser Bergflanke deutlich, an dessen Ende auf 700 mNN ein namenloser Pass auf mich wartet. Genau so, wie die meist sanfte ca. 20 km lange Traumabfahrt mit 700 HM!

Mit Blick auf Rocca Cilento mit seiner riesigen Kastell-Anlage.

Wieder unten im Tal geht es abseits der Verbindungsstraße einsam auf Wirtschaftswegen nach Hause!

Cycle Route 7008779 - via Bikemap.net - Open Route in Bikemap App


Italien 2020 | Radfahren:  in der Toskana - im Cilento 1 | 2 | 3