bergiges 600er Brevet

Dimensionen verschieben sich weiter . . .

 

 

 

 

 

 

 

 

2018 drittes Brevet, ein bergiger 600er

der Weserbergland und Mittelhessen Randonneure

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Aller guten Dinge sind . . . . . 3?!?

 

Nach dem 400er vor zwei und dem flachen 600er letztes Jahr sollte die nächste Verschiebung der Grenze ein bergiger 600er werden. Die Planer, Uwe der Weserbergland & Christian der Mittelhessen Randonneure, Garanten dafür! Zudem gibt es wohl sowieso keine Brevets zwischen 600 und 1000 km, um so die Dimensionen zu verschieben. Denkt man an 2019, dann erscheint auch Uwes geplanter Nachtstart und damit ein Brevet mit zwei durchfahrenen Nächten sinnvoll. Wozu man fast mehr nachts als am Tag fährt, ist selbst Marathon Fahrern geschweige denn nicht Eingeweihten nur ziemlich aufwendig zu erklären, verstanden haben sie mich nie! Und auch jetzt am Schreibtisch ist selbst bei mir das Gefühl da, ich hätte alle Gegenden, durch die ich gefahren bin, gerne bei Tageslicht gesehen, auch lieber? Hat diese Art der Langstreckenbewältigung per Rennrad Perspektive für mich; Radfahren ein gutes Stück Selbstzweck, also wenigstens in Teilbereichen entkoppelt vom Erleben der Strecke? Oder ist "nur" meine Grenze der Leistungsfähigkeit und damit das Radeln mit Spaß erreicht und damit der Grund für die Nachdenklichkeit beim Schreiben?! Ist vielleicht für mich das Dimensionen-Verschieben „weniger wichtig“ als das Erleben auf dem Rad?!? Ist Dimensionen verschieben nicht auch Schwanzvergleich und ein Streben nach "schneller, höher, besser, weiter, . .  ."; wobei schneller, nein das sicher nicht. Sind das reale oder gefühlte Gegensätze oder aber Spielarten von Langstreckenradfahren . . . Ich werde für mich sehen.

 

ABER, ich habe mein Brevet = Prüfung bestanden und damit meine Dimensionen weiter verschoben – ein grandios Gefühl! Neben Höhenmetern und zweiter Nacht bin ich ca. die Hälfte, die zweite (!) Hälfte, alleine gefahren und nicht nur irgendwie. Es war richtig gut, obwohl gerade hierin, nach dem Ausfall meines Rad Buddys, meine größte Sorge lag: Im mittelhessischen Bergland die zweite Nacht alleine fahren zu müssen!". So war es wunderbar, den vermuteten Dauerpower in den Beinen auch wirklich abrufen zu können und eine befriedigende Erfahrung, eine große mentale Kraft in Form von Ruhe und Eintracht mit mir selber zu entdecken, genau dann, wenn ich sie - bei kleinen Kriesen – am meisten nötig hatte. Jetzt fehlen (?) Erfahrungen auf noch längerer Strecke und bei miesem Wetter, denn das hatte ich bei meinen Brevets bisher nicht. Aber brauche ich das wirklich . . .?!?

 

 

Abstract, Angaben unterteilet Start - Marburg (Pause) – Ziel = Gesamt

 

Strecke in Zahlen

456/170 = 626 km mit 4440/1650 = 6090HM Höhenmetern; in 18:48/7:53 = 26:31 Stunden Netto, 24,2/21,5,= 23,3 km/h Nettoschnitt; 22:23/14:50 (incl. 5 Stunden Pause)= 37:13 Stunden Bruttodauer mit 10:45 Stunden Pause, davon 2 h Schlaf und ein Powernap unbekannter Kürze;  ohne die lange Pause: 20,4/17Km/h = 16:8km/h Bruttogeschwindigkeit; Puls 104/92 im Durchschnitt. ESSEN: 8 Käse-Salami-Buttervollkornstullen, 6 Gels, 2 fette Riegel, ein Snickers, eine Minipizza, Suppe mit Brot, Eis, Grillfleisch mit Nudelsalat, 2 Käsebrötchen, Haribo Lakritz Schnecken, viel Kaffee, 3 x Cola, Hefe alkfrei und jede Menge Wasser.

 

Äußere Bedingungen

Kein Regen oder pralle Sonne und ohne Nachtkälte, kaum Wind, z.T. halber Mond und ein paar Nebelfelder = bestes Radwetter.

 

Strategie, wenn man davon reden darf

Die erste Nacht durchfahren und am Samstag so lange es gut geht weiter, dann ne richtige Pause (Traum, bei Freunden in Marburg), ggf. Powernap am Sonntagmorgen. Ich darf vorweg nehmen, es kam genau so!

 

Equipment

Quasi unverändert gegenüber 2017, als Hauptbeleuchtung diente aber ein ND betriebene B&M Cyo Premium 8o Lux, als Helmleuchte die Sigma Karma Evo mit zwei Akkus, sowie vier Rücklichter, klassisch eingespeichte Laufräder vom Laufrad-Doktor custom made mit shutter precision ND; ein Traum!

Der kleinste Deuter Rucksack wurde für die leichten Dinge verwendet, an die man schnell heran muss (Weste, Armlinge, . . . ), um nicht die Satteltasche jedesmal auf und zu machen zu müssen. Hat sich bewährt und stört Null!

 

Fazit:

  • 600 km mit ü 6000 Hm sind deutlich härter als im Flachen, die Beine haben noch drei Tage gelitten, waren aber nie an ihren Grenzen

  • zwei Nächte Rad fahren ist super belastend für Birne und auch den Kreislauf, Montag arbeiten war bäh!

  • Gleichmäßiger fahren, die ersten ¾ waren zu schnell, wie man am deutlichen Abfall des Speeds im letzten Viertel merken konnte,

  • in dem Zusammenhang, alleine Fahren geht gut, was den Speed angeht sogar besser weil gleichmäßiger als in Gruppe

  • das Zusatzgewicht habe ich so nie empfunden, bin aber auch die Berge relativ hoch gekrochen

  • immer noch mehr essen und für alle Teilstücke gerade am Ende etwas salziges, gut Verträgliches an Bord haben

  • Minitool gegen vernünftige, benötigte (!) Einzelwerkzeuge tauschen

  • Look Pedalen klackern schon nach einem Jahr? Ein neues System ausprobieren?

  • BM 100 Lux ND Lampe kaufen, war im Vergleich zu Cyo Premium ein Quantensprung!

  • Das Navi ist noch nicht mein Freund, mehr üben, aber navigieren mit Roadbook klappt zuverlässig, danke Uwe für die "Zwangsschulung"

  • Route vorher mehr checken und evtl. ändern (keine B-Straßen)

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