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drei Jahre später ein hefriger Sturm zur Unzeit |
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Es fehlt was …..Abbruch! LEL wurde am Montag
19:30 nach zwei Tagen abgebrochen! Schon seit 11:30 durfte niemand mehr
die bis dahin erreichte Kontrolle verlassen. Wir sind gegen 17 Uhr in
Ritchmond gestrandet. Vor Dienstagmorgen durfte keiner von dort
weiterfahren, der nicht abbrechen, sondern auf dem Southbound-Track zum
Ziel nach Writtle zurückfahren wollte. Sie brauchten
Zeit, um die Kontrollen im Süden zuerst leer laufen zu lassen, die
Verpflegung sowie die Verteilung der Volunteers neu zu organisieren und
Sie wollten uns natürlich aus den Gefahren des Sturmtiefs Floris
heraushalten. Welches mit seinem Zentrum just über den Track von LEL
zog, wenn es der Hauptteil des Starterfeldes am wenigsten gebrauchen
konnte, auf den kahlen Hochflächen der Northern Penniens mit der Cima
Coppie, Yad Moss, und generell Schottland! Bei Seitenwind mit
Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 100km/h– ein worst case szenario! Super schade, aber nicht zu ändern! Wer hätte für 2500 und für diese Bedingungen meist unzureichend ausgestatteten Randonneure die Verantwortung bei einem ungewöhnlichen und extremen Sturmereignis übernommen? Zumal in einer topographisch und klimatisch eh schon sehr fordernden, einsamen Region, bei bereits im Vorfeld durch den Sturm ordentlich aufgebrauchten Kräften und der Aussicht, auch noch Hunderte von Kilometern zurück zum Ziel fahren zu müssen?!? Geglaubt habe ich das,
was ich gerade schreibe erst, nachdem ich den O-Ton von Ian McBride
gelesen habe. Denn unten im geschützten Richmond war es zwar heftig,
aber nicht unmöglich - das bekannte Prophylaxe-Problem. Ian McBride war
der einzige Starter, der die ganze Strecke gefahren ist,
weil er beim Abbruch schon am Wendepunkt war – unglaublich!
Schon beim Ankommen im
Ziel lag es in der Luft, es fühlte sich nicht richtig an: Im „Ziel“ zu
sein, die Finisher Medaille unter dem Essens-Voucher „versteckt“ in die
Hand gedrückt zubekommen und keine tiefe Zufriedenheit über das
„Geschafft“ zu spüren, ….. ! Im Nachhinein fühlt es sich eben ein wenig
an wie „NICHT geschafft“. Wobei das nur für die absoluten Fakten gilt,
denn wir haben ca. 1000 km in vier Tagen mit knapp 7000HM auf der
Habenseite und sind diese bis zum Ziel mit dem Rad gefahren; doch es
bleiben ca. 1/3 der Strecke mit der Hälfte der Höhenmeter, die fehlen!
So war es gefühlt nicht die Heraus-forderung, der wir uns stellen
wollten. Abgesehen davon, dass wir uns besonders auf die verpassten
Landschaften gefreut hatten, die erst nach Richmond kommen: North
Pennines mit Yad Moss, Schottland!
Dennoch wir hatten Spaß
beim Southbound mit dem Sonnenschein, dem Strahlen in den Gesichtern der
wundervollen Volunteers, dem nun abgeschwächten Sturm als angenehmen
Tailwind, aber vor allem mit dem Lachen der anderen Teilnehmer bei
vielen Gesprächen! Diese waren nun möglich, weil wir nicht mehr Kopf
runter in einer Einerreihe gegen den unsichtbaren Gegner kämpfen
mussten, dessen Gebrüll Gespräche eh nicht zuließ.
https://www.youtube.com/watch?v=7XOQa4yO1mg
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