|
|
|
LEL snd Im Vorfeld der Anreise waren Wetterapps unsere mehrmals täglich konsultierten Kristallkugeln, um die zunächst furchtbaren Vorhersagen, sehr nass und stürmisch, sehr sehr stürmisch, zu bannen! Das gelang bedingt, denn die Vorhersagen verbesserten sich für die Nässe deutlich, für den Wind ich sach mal, geht so! Eine leise Ahnung über das Kommende beschlich uns, als unsere riesengroße Autofähre auf dem Hinweg dann noch zwischenzeitlich so rollte, dass wir uns beim Gehen festhalten mussten?!? Das war doch vor drei Jahren nicht so, oder? Neeh…. Writtle ein guter
Startort, klein genug, um übersichtlich zu sein und gleichzeitig genug
Infrastruktur dadurch zu haben, dass es ein Stadtteil von Chlemsford
ist. Einem Städtchen bei dem sich ein Besuch lohnt! Die Organisation war top,
so
verflogen die Stunden vor Ort mit Wiedersehensfreuden, Angsteinkäufen,
kurzer Radtour zum Stressabbau, packen, ….
Angesichts des Wetters
beschlich mich der Gedanke, hmm unter diesen Umzugsdecken vom
Veranstalter könnte es bei
den ungemütlichen Bedingungen kalt werden?!? Also noch einen Schlafsack
gekauft, pardon, meinen „Writtle“! Er wiegt nur 1kg , hat 14 £ gekostet,
ist aber monsterdick; ich liebe ihn mittlerweile. Ein weiteres
Prunkstück meiner Flotte von Schlafsäcken, einer für jeden Fall, die
ordentlich verpackt …… zu Hause
lagen!?! Wie oft ich die Dropbags umgepackt habe, sag ich nicht!
Das setzte das Tempo bis zur ersten Nacht, auch wenn wir teilweise als Duo unterwegs waren. So konnten wir einige überholen, trotz deutlichem Gegenwind: nicht immer langsamer werden war unser Mantra! Wir wollten den Hinweg bis zu den Penniens möglichst schnell/durchfahren, um im Norden der Strecke alles bei Tageslicht erleben zu können – seufz! Nach 100 km die erste Kontrolle Northstowe. Mitten im Nichts tauchte plötzlich eine riesige Schule auf und dahinter ahnte man das zugehörige Neubaugebiet. Tolle Kontrolle, super Essen, das haben wir uns für die Rückfahrt gemerkt! England war wieder
schön, sah aber bei dem bewölkten Wetter mit wenigen kurzen Schauern
nicht mehr ganz so überwältigend aus, wie in der strahlenden Sonne 22,
wo zudem keine Wind-Sorgen den Moment einfärbten und wir nicht
hintereinander kämpfend sondern nebeneinander plaudernd gefahren sind.
Die Fens waren diesmal klar auch härter. Das haben wir daran gemerkt,
dass wir beim Geschäft an der Trinity Bridge angehalten haben, um
einzukaufen. Etwas, was wir 22 gesehen haben und uns gefragt haben,
warum machen die das?!?
Kaum aus der Kontrolle
heraus das zweite Highlight, die wellige An- und Durchfahrt auf
Howards Castle Gate House mit Obelisque in
den Howardien Hills, die ich schon bei Britischen
Meisterschaften/Olympia/Tour de France (?) gesehen hatte. Der Regen hat
die Kamera kurz absaufen lassen, deshalb nur wenige Handy- und
Netzbilder von der spektakulären Fahrt!
Jetzt war klar, das, was wir von LEL 25 wollten, wird es nicht geben,
wir fahren nur noch gemütlich zurück, SEUFZ! Getreu dem Motto hatten wir
unser Tiny-House 6 km von der Kontrolle weg ne halbe Stunde vor der
Verkündung gebucht. Oh, das war schon versöhnlich: doch noch ein Stück
auf dem Northbound zu fahren (und deshalb jetzt Besitzer eines solchen
Schildes zu sein), eine super schnucklige Übernachtung zu haben, sowie
den harten Dialekt des Nordens zu hören und ihr improvisiertes Dinner,
NACH einer wunderbaren Dusche zu genießen, Tiefschlaf inbegriffen –
nordenglische Idylle pur!
Also wieder los und hinauf zum Yorkshire Wolds Hochplateau. Irgendwann kommen dann die Fens am Ende des Hochplateuas in Sicht und dann irgendwann Hessle. Rad abgepackt, Bett geordert kommt ein Offizieller der Hamber-Bridge: Der Wind nimmt wieder zu, noch 5 Meilen mehr und die Brücke ist wieder dicht! Na und?! Ihr könnt aus der Zeit fallen, wenn ihr erst danach weiterfahrt! Langsam erreichte uns die Nachricht, dass LEL-25 um einen Tag verkürzt wurde und das Bummeln nicht reichen wird. Rad fertig gemacht und ab in die langsam beginnende Dämmerung mit einem rumänischen Viererzug. Mit flottem Tempo, mitführen nicht nötig, plauderten sie die ganze Zeit. Dann noch ein Raucherpäuschen mit Bildern vom Sonnenuntergang gemacht, man kann auch beim Schnellfahren bummeln. In der Dunkelheit stand wieder der Mond als Wegweiser über der Straße, wie 2022! Die Kontrolle Louth war
noch nicht voll. Nette Abendgespräche mit Thailändischen Randonneuren,
deren Lächeln ansteckend war. Es gab noch Luftmatratzen im Zimmer, aber
was nützt das, wenn der Schnarcher wieder genau neben einem liegt. Dann
lieber raus auf den Flur zu den Franzosen vor die Tür!
Zurück nach Northstowe hielt die Kontrolle alles, was wir erhofft hatten, Essen Schottenrock, ein Bier auf die letzte Nacht bei LEL und nen Schnarcher wieder genau neben mir ....
|