Isola ELBA-

                                                                      

                                                                   

 

                                                                                                                                     2017 

 

zu den Routen

Eine Flucht vor dem Herbst . . . .

Die Bilder sprechen von den vielen Dingen, die neben dem Radfahren von Bedeutung waren: genialstes Wetter, weite (Aus-)Blicke und Licht in jeder Facette!

Und dann gab es noch diesen Plan (kommt ein Radurlaub ohne Plan aus?!?), in der Zeit jede Asphaltstraße Elbas abzufahren. Machbar, denn über den Rennradlenker geschaut ist die Insel . . . klein! Wie Wikipedia zu berichten weiß ist sie zwar die drittgrößte Insel Italiens mit einer Küstenlänge von 147 km, einer maximalen Länge von circa 27 km (O-W) und circa 18 km (N-S) und somit einer Oberfläche von 224 km² . . . aber damit ist sie nur 1/100 so groß, wie die nächst größeren Insel, Sardinien. Im Netzt gibt es einige Geschichten von Inselumrundungen, mit einer Länge von gut 120 km und ca. 2000 HM, also kein echtes Problem für einen Tag. Die höchste Erhebung, der Monte Capanne (ca. 1000 mNN) liegt "weit" im Westen aber die höchste Asphaltstraße liegt ein kleines Stück östlich davor, der Monte Perone mit gut 600 m NN, also auch nichts Unmögliches; erkunden war mal wieder angesagt!

 

Plan (fast) erfüllt! Es wurden knapp 420 km (44 + 125 + 98 + 111 + 60 ) mit etwa 8800 Hm. Lediglich die Asphaltstraßen (gelb) zum Cap Enfola, nördlich der Hauptstadt Portoferrario, habe ich mir wegen der Verkehrsdichte bis dahin geschenkt. Was die Zahlen auf den ersten Blick nicht offenbaren, diese Insel kennt viele steile und steilste Abschnitte (23%). So lässt sich mühelos ein Kurs mit ähnlichen Steigungswerten (HM pro Km) wie beim Ötzi, in der Grünen Hölle oder in Bimbach zaubern. Nur längere Steigungen am Stück fehlen, mehr als 600 HM sind nicht drin. Dabei ist der Straßenbelag meist gut, nur auf den weniger frequentierten Strecken vor allem im Osten und im zentralen Bereich der Insel ist der Belag rau und man muss beim Abfahren besonders acht geben. Der Verkehr hält sich im Herbst sehr in Grenzen, lediglich die Hauptachse (Karte unten "rot" gepunktet) hatte nennenswerten Verkehr, der Rest war einsam!

Gewohnt haben wir in Morcone am Strand an einer Sackgasse, der südöstliche Zipfel ist das Eldorado des MTBs! Um zu den weiterführenden Asphaltstraßen zu kommen ging es immer erst für 2,5 km 200 HM hoch bis nach Capoliveri. Die letzte Rampe hat gut 15%, danach war mensch wach und warm für das Restprogramm des Tages.


Vorgestellt werden Bereiche der Insel, die ihre eigene Charakteristik und Charme besitzen und keine konkreten Tourenvorschläge. Auf Grund der geringen Distanzen kann man besser je nach belieben cruisen als unbedingt starr einem Track zu folgen. Zudem ist verirren unmöglich, denn der Asphalt endet, bevor man sich verirren kann! Abbildung anklicken!


WEST | STEIL & HOCH | MITTE Nord | MITTE Süd | OST
WESTEN
Ab Marina die Campo beginnt langsam die begnadete Küstenstraße. Sie ist flach wellig und ermöglicht weite Blicke über das Wasser, locker bis nach Korsika, wenn die Sicht es zulässt. Ab und an kommen kleine Badebuchten, mit netten Lokalen am Strand, die zum Verweilen einladen! Ab der Mitte beginnt die Straße - im Uhrzeigersinn gefahren - von Meereshöhe auf gut 350 HM an zu steigen. Dafür werden die Blicke auf Felsen und Wasser spektakulär. Gegen den Uhrzeigersinn gefahren ergibt sich - klar - ein anderes Bild und durch den diametralen Wechsel des Sonnenlichtes eine völlig neue Ansicht; ja, hier kann man mindestens zwei mal lang fahren, ohne sich zu langweilen!

Ein Streifen steil . . . und hoch hinaus!
Beginnt man in Marina die Campo, dann startet man auf Ackerflächen und wird vom Wald erst später verschluckt. Zudem kann man zwei Anfahrtsorte wählen über San Piero (links im Bild) ist es sanfter als über Sant´Ilario, das nur über harte Serpentinen zu erreichen ist. Auf jeden Fall ist ab dem Torre San Giovanni Schluss mit lustig, denn auf ca. 200 m NN vereinigen sich die Wege. Ein Serpentinen-Reigen mit Steigungsprozenten bis zu 23% erwarten einen, zum Glück mit flacheren Stücken dazwischen. Wird es flacher ist die Höhe des Monte Peron (630mNN) erreicht und der Wald hält einen fest bis man Poggio erreicht. Dies bleibt auch bis kurz vor Marciana Marina so. Der zweite Ortsteil, Marciano alto, ist fast komplett in Maronenwäldern versteckt. Dazwischen Kehre um Kehre auf Achtsamkeit fordernder Straßenbelägen.
MITTE Nord
Ab Marciano marina führt ein wundervolles sanftes Sträßchen am Wasser lang bis nach Porcchio. Ab da trifft die Straße von Marina di Campo hinzu und es wird voller und landschaftlich wenig reizvoll. Hier ist jeder Umweg ein Vergnügen. Etwa zur Halbinsel Enfola, oder zurück zur Südseite an der Kirche Sana Lucia vorbei zwischen zwei Hügeln auf ca 200 m NN. Damit werden tolle Blicke auf die Hauptstadt, Portoferrario, und die Insel Monte Christo möglich.
MITTE Süd
Die SP30 ist ein wunderbares Sträßchen. Von Osten kommend ist sie ein leicht abfallender und daher rasanter sowie panoramareicher Kurventraum, bis Lacona. Dort steigt die Piste z.T. fordernd bis zum Passo del Monumento auf 260 mNN im offenen Waldgelände. Auf leidlicher Piste geht es rasant nach Marina di Campo. 15km mit hohem Spaßfaktor! Klar auch anders herum.
OSTEN
Hinter Porto Azzurro beginnt die Rundreise in den Nordöstlichen Zipfel der Insel um das Bergdorf Rio nell´Elba und durch das quirlige Rio Marina. Die Straßen sind ok und einsam. Sie führen sanft ansteigend um das markante Massiv des Monte Castello vorbei und direkt auf Rio nell´Elba zu, dass sich auf gut 200 M NN befindet. Abwärts über den Küstenort Rio Marina geht es bis zur nördlichsten Spitze Elbas, dem verträumten Hafenort Cavo und von da an stetig sanft steigend bis zur nördlichen, namenlosen  Passhöhe, die nach Nisporto führt.
Oder man fährt direkt von Rio nell´Elba hoch und kann zwischen zwei Varianten wählen. Die nördliche Umgehung führt zur Passtraße nach Nisporto. Die südliche bringt einen zur Ruine Voltarrio und mit Schussfahrt hinunter nach Magazzini. Anders herum 3 harte Kilometer mit 10% Durchschnittssteigung aber wunderbarer Aussicht!
Auch die nördliche Passstraße führt nach Magazzini, aber mit einem kleinen Umweg über Bagnaia, den man sich mit einer ü20% Rampe - eingebettet in harte ca. 150 Höhenmeter - nach Nisporto teuer erkaufen muss. Alle Straßen kann man ohne Probleme auch anders herum fahren.
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