Es wäre gelogen zu sagen, dass die Planung der diesjährigen Serie nicht beeinflusst von der Möglichkeit war, bei LEL 2025 einen Platz zu bekommen und erst recht, als er dann da war .... |
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... denn somit erfüllte sich die Hoffnung, dass
die
Festive
500 in two go tatsächlich schon eine Vorbereitung auf LEL 2025
sein könnten. Das Langstreckentraining pausierte im ersten Quartal
nahezu komplett während der Vorbereitungen für das Jedermannrennen in
Göttingen, der TDE. Lediglich die wunderbare 120km RTF in Gieboldehausen
wurde mit An- und Abfahrt zum
DIY-200er der kompletten Brevetserie ausgebaut, die zum Herantasten
an die Langdistanz wieder geplant war. Leider überschnitten sich einige
der Brevet-Termine des neu gegründeten Standortes „Weser_Leinebergland“,
so dass auch der 300er ein DIY
werden musste. Das Maiwetter war grandios, arbeitstechnisch waren Lücken
vorhanden, so dass es Anfang Mai losging. Dann ging es Schlag auf
Schlag, eine Woche später der 400er und zwei Wochen
später Bimbach 400 dann der 600er vom neuen Startort Hannover aus. DIY 200er Die 120km lange RTF bot wie immer eine gute
Gelegenheit für einen Marathon, den ersten in diesem Jahr. Wobei An- und
Abfahrt einen völlig anderen Charakter haben, als die zum Formtest auf
das Jedermannrennen genutzte RTF, wo Speed angesagt ist. Bedingungen und
Form waren super, so wurde es ein gelungener, abwechslungsreicher Tag. Der Plan war es, ohne Autofahrt schnell, das habe
ich dann wohl zu wörtlich genommen, in eine unbekannte Gegend zu fahren,
die nicht zu viele Höhenmeter hatte. Die Wahl fiel auf ein Teilstück des
Europaradweges R1 von den Niederlanden bis nach Polen, mit selbst
gebasteltem Anschluss an meinen Wohnort. Mit der aufgehenden Sonne ging
es zunächst überwiegend auf bekanntem Terrain nach Westen bis Bad
Karlshafen. Ab da war die Strecke, die nach Paderborn führen sollte,
unbekannt und wurde mit wenigen Klicks bei brouter gefunden. Und wie
brouter sie gefunden hat! Was eine wunderbare Strecke auf einsamsten
Straßen (am Freitag!) und Radwegen mit gutem Belag – perfekt!
Die erste Rast beim Bäcker in Bad Liebspringe
zeigte, ich war ganz schön kaputt. Kein Respekt vor der Strecke, hatte
ich verlernt Brevets zu fahren?!? Denn den Anfängerfehler zu machen und
zu schnell loszufahren, ist dumm! Bad Liebspringe markierte auch das
zwischenzeitliche Ende des Mittelgebirges, denn der südwestliche Rand
der Norddeutschen Tiefebene reicht bis hier. Leider auch der
Truppenübungsplatz Senne, dessen Durchfahrung brouter zwar vorsah, aber
offensichtlich nicht dessen Durchfahrtstage kennt – wie denn auch?!? Bei
550 Hektar war klar, das wird ein ordentlicher Umweg, der gesucht werden
musste. Dank freundlicher Lokals gelang es! Mit zwei Ortsangaben war die
Navigation via Schildern kein Problem und flache und schnurgerade
Radwege eine gern genommene Erholung und Testmöglichkeit für die neuen
Auflieger. Brevets, immer wieder die Notwendigkeit zur Improvisation.
Genau wie durch die wohl wegen Materialermüdung ausgerissene Halterung
der Satteltasche. Gut, dass es noch offene Werkstätten mit Kabelbindern
gab.
Auf dem Europaradweg hinein in den
Teuteburgerwald und das Eggegebirge hat mich die Anzahl an vorgesehenen
größeren Straßen überrascht und nach gut 140 km auch genervt. Zum Glück
gab es oft kleinere, parallele Wege auf die ich spontan wechseln konnte.
Aber dann galt auch hier, wunderbare, einsame Straßen und Wege.
Durch das Lipper Bergland und das Oberwälder Land
ging es zurück an die Weser. In Höxter gab es das Belohnungs-Eis und die
Neuplanung der Route, denn durch den Truppenübungsplatz-Umweg musste
eine Abkürzung gefunden werden; gut, dass ich mich hier wieder
auskannte. Langsam war ich auch wieder erholt, weil der Speed wieder
besser zur Langstrecke und der eigenen Belastbarkeit auf dieser Distanz
passte. Auf von Brevets bekannten Routen ging es relativ flach auf der
Ostseite der Weser am Fuße des Sollings über Bad Karlshafen bis nach
Bursfelde und mit dem sanftesten Anstieg über das wunderschöne Niemetal
und Dransfeld von der Weser zurück an die Leine. Gerade so, mit dem
letzten Büchsenlicht, ging es zurück nach Göttingen.
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Am südlichen Ende des Eggegebirges knickte der Track scharf nach Osten durch die wunderschöne und einsame Region des Oberwälder Landes bis nach Beverungen an der Weser. Hätte es da nicht Regen gegeben. Regen?!? Wieso, es waren doch nur 25% Wahrscheinlichkeit .... merkste selber ne. In Natingen gab es zum Glück ein premium Bushäuschen, um für 20 Minuten den Schauer abzuwarten. Danach war mehr Regen von unten. Mit Blick auf die Laufräder hab ich mich schon gefragt, warum ich die Schutzbleche nicht montiert habe und keine Überschuhe, und .... Die Brevet-Serie, immer eine gute Gelegenheit Erfahrungen zu machen, jedes Jahr aufs Neue 🥳 Aber was ein LICHT!
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